(Foto: Markus Spiske/Unsplash)
Die Mobile Beratung und die Betroffenenberatung Niedersachsen laden am Samstag (18.11.23) zur Regionalkonferenz in Hannover ein. Es geht um rechte Ideologien und Verschwörungserzählungen – kein randständiges Phänomen, sondern gesamtgesellschaftlich verbreitet.
Die Corona-Pandemie, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Herausforderungen der Klima- und Energiepolitik haben noch einmal verdeutlicht, was Studien schon seit Jahren zeigen: Rechte Ideologien und Verschwörungserzählungen sind weit verbreitet.
Vor Ort sind die Herausforderungen dabei sehr unterschiedlich – auch in Südniedersachsen. Während in einem Ort mit rassistischer Hetze gegen Geflüchtete mobilisiert wird, kaufen Reichsbürgerinnen in einem anderen Ort Immobilien.
Vielerorts sehen sich Kommunalpolitiker*innen und Engagierte aus der Zivilgesellschaft mit rechten Anfeindungen konfrontiert. Und die viel beschworene ,Brandmauer gegen rechts‘ erweist sich auf kommunalpolitischer Ebene nicht selten als allzu leeres Versprechen. Vereine, Initiativen und Projekte, die sich für Vielfalt und Antirassismus enga gieren, geraten so zunehmend unter Druck.
Was die verschiedenen Erscheinungsformen extrem rechter Ideologien verbindet, sind menschenfeindliche Einstellungen. Durch „Brückenideologien“ wie Antifeminismus und Queerfeindlichkeit kann die organisierte extreme Rechte in der Mehrheitsgesellschaft andocken.
Die weitere Normalisierung rechten Gedankenguts und dessen Einzug in weite Teile öffentlicher Debatten sind Probleme, die die gesamte Gesellschaft betreffen.
Die Regionalkonferenz widmet sich diesem breiten Themenfeld und wirft dabei auch einen Blick auf spezifische Herausforderungen in der Region.
Sie richtet sich insbesondere an zivilgesellschaftliche Bündnisse und Initiativen, Vereine und Verbände, Politik und Verwaltung sowie Gewerkschaften und Glaubensgemeinschaften.
Folgende Workshops werden angeboten:
Workshop 1) Nicht nur am rechten Rand: Antifeminismus und Queerfeindlichkeit als Scharnier autoritärer Milieus (Juliane Lang, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Gießen)
Workshop 2) Von völkischen Familienlandsitzen bis zur „Reichsideologie“: Was passiert eigentlich bei uns? (Andrea Röpke, Fachjournalistin im Bereich extreme Rechte)
Workshop 3) Welche Bedrohungen erlebt die zivilgesellschaftliche Demokratiearbeit und wie geht sie damit um? Einblicke in das Forschungsprojekt BEWARE (Judith Rahner, Amadeu Antonio Stiftung, Prof. Dr. Beate Küpper, Hochschule Niederrhein)
Die Regionalkonferenz findet statt am Samstag, den 18.11.2023 von 10:30 Uhr bis 17:00 Uhr im Freizeitheim Vahrenwald in Hannover.
Eine Anmeldung (mit Angabe des bevorzugten Workshops) ist noch bis zum 10.11.23 möglich unter: regionalkonferenzsued@mbt-niedersachsen.de
Ausschlussklausel:
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.